Lade Veranstaltungen

„Die Wetterseite der Bäume.
Umsiedlung und Krieg. Kolja – ein Junge aus Wolhynien auf der Suche nach Heimat“

„Der Krieg ist ausgebrochen!” Er war so aufgewühlt, dass er nicht wusste, wo der Krieg war, wer ihn begonnen hatte und gegen wen er sich richtete. Kolja ist elf und wächst auf in der Vielvölkerwelt eines abgelegenen Landstrichs in der Ukraine, in Wolhynien. In einem überfüllten Umsiedler-Zug geht es für Kolja und Familie in ein neues Leben im Reichsgau Wartheland/Polen. Das scheint die Versprechungen der NS-Propaganda einzulösen. Unerwartet stirbt Koljas geliebte Mutter. Wie ein Schlafwandler taumelt Kolja mit seinen Schulkameraden in die Jugend-Organisationen des nationalsozialistischen Systems. Erst als Luftwaffenhelfer in Posen, dann in den letzten Kriegstagen als Panzerjäger in Berlin, geraten die Kindersoldaten ins Inferno. Währenddessen flieht Koljas Familie im Winter 1945 mit Pferdegespannen vor der Sowjetarmee von Ostpolen nach Franken in Süddeutschland. Gewissheiten brechen, für alle zählt nur: am Leben bleiben.

Autor Peter Arndt gehört zur Kriegsenkel-Generation. 1957 wurde er in Wiesentheid geboren und lebt seit vielen Jahren in Bamberg. Immer trieb ihn die Frage um: Wie wurde mein Vater, wie und wer er ist? Wodurch wurde Kolja zu dem Architekten, Historiker und Familienvater Nikolaus Arndt, zu dem mit dem Bundesverdienstkreuz und der Ehrenurkunde der Ukraine zur Völkerverständigung ausgezeichneten Pazifisten?

Nikolaus Arndt ist auch vielen älteren Mitbürgern noch als langjähriger Gemeinderat in Wiesentheid sowie als stellvertretender Landrat des Landkreises Kitzingen in Erinnerung.

Aus den Erzählungen der älteren Verwandten, aus den Büchern und Schriften seines Vaters Nikolaus und vor dem Hintergrund des Zeitgeschehens verfasste Peter Arndt nun eine Romanbiografie, die in den Alltag der Zeit führt, in der seine Romanfigur Kolja aufwächst. Die väterlichen Vorfahren von Peter Arndt lebten einige Generationen lang in Wolhynien, einem Landstrich, der heute zur Ukraine gehört. In den Zeiten davor hatte Wolhynien auch russische und polnische Herrschaft kennengelernt. Der Erlebnisfundus dieses Familienteils, der nach den Wirren der napoleonischen Zeit in den Machtbereich des russischen Zaren gezogen war, ist reich an Geschichten. 1939 hieß es für Peter Arndts Familie: Raus aus Wolhynien / Ukraine. Umsiedlung in gerade deutsch gewordenes Gebiet. Nach wenigen Jahren der Ansiedlung im so genannten Warthegau, einem deutsch annektierten Gebiet westlich der Weichsel, trafen die Kriegsereignisse die Familie mit voller Wucht.

Freitag, 7 Juni 2024, Wiesentheid, Alban-Wolf-Saal

Beginn: 19:00 Uhr
Wo: Alban-Wolf-Saal im “Historischen Pfarrhaus” am Schlossplatz
Veranstalter: Tourismus Wiesentheid, Balthasar-Neumann-Str. 14, 97353 Wiesentheid
Eintritt frei: Spenden gerne gesehen, zugunsten eines sozialen Projektes

Zum Buch:

„Die Wetterseite der Bäume. Umsiedlung und Krieg. Kolja – ein Junge aus Wolhynien auf der Suche nach Heimat“,

362 S. 17,50 €, ISBN 9783911222020, Rellin Verlag.

von Peter Arndt (Bamberg):

siehe auch Webseite: www.peterarndt.de